Donnerstag, 1. September 2011

Rezension zu Mr. Shivers von Robert Jackson Bennett


Mr. Shivers von Robert Jackson Bennett

ISBN-Nr. 349226753X
400 Seiten
erschienen im Piper Verlag



Klappentext
Michael Connelly ist ein Rastloser, und er durchquert das Land mit nur einem Ziel: Rache zu üben. Denn dort draußen, zwischen den ratternden Zügen, den Lagern der Landstreicher und der endlosen Prärie verbirgt sich der Mann, der Michaels Tochter ermordet hat. Michael kennt weder den Grund für die Tat, noch weiß er, wohin er sich wenden soll. Aber er wird seine Suche zu Ende führen, und sie wird in Blut enden. Denn niemand kennt den Täter, und doch flüstert jeder seinen Namen: Mr. Shivers …


Handlung
Michael Connelly war noch vor einigen Wochen der Vater einer wunderbaren Tochter und der Mann einer liebenden Ehefrau. Doch dann tauchte ER auf. Er hat keinen Namen und doch kennt ihn jeder, denn er besitzt ein Narbengesicht, welches unverwechselbar ist. ER hat Connellys Tochter getötet und dafür schwört Connelly Rache, auch wenn er selbst dabei sterben könnte. So lässt er sein altes Leben und seine Ehefrau hinter sich und zieht wie ein Landstreicher von Memphis quer durch den Süden der Vereinigten Staaten mit nur einem Ziel: den Narbenmann zu töten.
Nach dreiwöchiger Suche nach dem Mörder stößt Connelly auf eine dreiköpfige Gruppe Landstreicher denen er sich anschließt. Auch sie sind auf der Suche nach dem Narbenmann - den jeder Mr. Shivers nennt – denn auch sie sinnen nach Rache und sind nur von einem Gedanken besessen, den Narbenmann zu töten.
Zu viert ziehen sie weiter, dicht auf den Fersen des mordenden Ungeheuers, doch es scheint, als wäre er ihnen stets einen Schritt voraus. Bei ihrer Suche schließen sich weitere fünf Landstreicher der Gruppe an, denn auch sie jagen den Narbenmann, der ihnen einen geliebten Menschen genommen hat.
Nach Tagen sieht es endlich so aus, als hätten sie ihn gefunden. Der Narbenmann hat nur ein paar Stunden Vorsprung und das ist ihre große Chance. Gemeinsam quartieren sie sich in derselben Kleinstadt ein, die jedoch durch einen drohenden Sandsturm fast ausgestorben ist. Allerdings lassen sie sich von dem Unwetter nicht aufhalten und finden den Narbenmann tatsächlich in einem augenscheinlich verlassenen Haus vor. Doch was Connelly tatsächlich dort vorfindet ist entsetzlich, denn Verwüstung, Leichen und Blut pflastern seinen Weg. Dabei weisen alle Anzeichen daraufhin, als würde Mr. Shivers sich von Blut und Menschenfleisch ernähren und seine Kraft daraus ziehen.
Im gleichen Moment als Connelly den Mörder stellen will, wird dieser von dem Sandsturm erfasst und verschwindet abermals spurlos. Somit muss die Gruppe wieder nach neuen Spuren fahnden, aber das Glück ist auf ihrer Seite. Es dauert nicht lange und neue Hinweise verraten ihnen ihren neuen Weg. Aber diesmal werden sie verfolgt und kommen nur knapp mit dem Leben davon.
Wie sie herausfinden, hat der Narbenmann Vorkehrungen getroffen, denn ihre Verfolger arbeiten für ihn und schließlich schnappt die Falle zu. Connelly und seine Mitverfolger werden verhaftet. Mr. Shivers scheint für alles gesorgt zu haben, denn offensichtlich gibt es keinen Ausweg mehr.
Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht mehr verraten, das müsst ihr dann selber lesen.


Struktur und Sprache
Mit Michael Connelly taucht der Leser in die Geschichte ein. Durch die gesamte Story zieht sich der so genannte rote Faden und sprachlich ist es an die Zeit angepasst.
Es hat mir gut gefallen die Wandlung von Michael Connelly mitzuerleben, wie er von Situation zu Situation an seiner selbst auferlegten Aufgabe wächst, und versucht sich mit dem Gedanken anzufreunden selbst jemandem das Leben zu nehmen.
Die Gefühlswelt vom Hauptcharakter ist sehr gut nachvollziehbar und wird an den Leser weitertransportiert. Der Leser versucht mit ihm das Rätsel um Mr. Shivers zu lösen.


Zusammenfassend
Jetzt kommt aber mein ABER!
Auf den ersten hundert Seiten hat sich die Geschichte leider gezogen. Es wird viel erklärt, fast schon zu viel, so dass die eigentliche Handlung und Spannung darunter leidet.
Ein weiterer Punkt war der Vergleich zu Stephen King beim Klappentext auf der Rückseite des Buches. Ich bin ein großer Fan von Stephen King und verschlinge seine Bücher immer wieder sehr gerne, doch zwischen Stephen King und Robert Jackson Bennett gibt es gewaltige Unterschiede, stilistisch, sprachlich und auch was den Spannungsbogen betrifft. Das ist an dieser Stelle nicht negativ gemeint, nur der Vergleich mit King ist unpassend und könnte eventuell einige Leser verwirren.
Und noch etwas ist mir negativ aufgefallen: die Buchbindung. Durch den gezackten Schnitt lassen sich die Seiten schwer umblättern und das Lesezeichen zu suchen, war oft nicht einfach. Bücher mit glattem Rand lassen sich eindeutig besser lesen und auch besser blättern.

Alles in allem kann ich das Buch dennoch weiterempfehlen. Obwohl die Spannung hier und da etwas gelitten hat, überrascht das Ende. Für meinen Geschmack hätte gerne noch mehr Mystery und Horror dabei sein können, aber es bleibt ein lesenswerter Thriller.

Das Buch bewerte ich mit 3 1/2 Punkten, aber da es keine halben Punkte gibt, vergebe ich 4 Punkte.





Ich bedanke mich beim Piper Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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