Donnerstag, 9. Juni 2011

Rezension: "Shadowfall: Schattenwende" von Katharina Seck

Shadowfall. Band 01: Schattenwende
von Katharina Seck



ISBN-Nr. 9783941404946
288 Seiten
erschienen im ACABUS Verlag








Los Angeles, 2009: Unversehens stolpert Daphne mitten hinein in einen Krieg zwischen Vampiren und deren skrupellosen Jägern, den Genus Solem. Doch ist die Begegnung mit dem Vampir Reagan, dem Anführer der Shadowfall, wirklich nur Zufall? Hat sie nicht schon immer gespürt, dass sie anders ist als die Menschen in ihrer Umgebung? Hin und her gerissen zwischen ihrer Faszination für den rauen Vampirkrieger und dem Wunsch, ihre kleine Tochter zu beschützen, gerät Daphne immer tiefer in die düstere Zwischenwelt der Vampire.
Die Shadowfall, Nachfahren der vergessenen Var'ir, kämpfen seit Jahrhunderten für das Überleben ihrer Rasse und dafür, Rache zu nehmen an den Solems. Reagan ahnt, dass die bisherigen Schlachten nur ein Vorbote des Grauens waren, dessen sich die fanatischen Menschen nun bemächtigen. In diesen finsteren Stunden muss der verschlossene Vampir seine Schlacht aber nicht nur gegen seine Feinde schlagen, sondern auch gegen sein wachsendes Verlangen nach der stillen Daphne.


Handlung
Daphne ist eine in sich gekehrte junge Frau mit einer fünfjährigen Tochter namens Halie. Das Schicksal hat es nicht gut mit ihr gemeint, denn der Vater ihrer Tochter will nichts mehr von Daphne und Halie wissen. Auch noch alleingelassen von ihren Eltern, sind Daphnes einzige Bezugspersonen ihre Schwester Janet und dessen Mann.
Eines Tages hat Daphne einen Autounfall, zum Glück jedoch nur ein Blechschaden. Doch der Besitzer des anderen Autos entpuppt sich als ein gut aussehender und sympathischer Mann heraus. Völlig irritiert und verzweifelt (denn sie hat kein Geld um diesen Schaden bezahlen zu können) gibt sie ihm ihre Adresse und er verschwindet. Aber kaum ist Daphne Zuhause angekommen, taucht der Mann plötzlich in ihrer Wohnung auf und erzählt ihr, dass der den Tag über bei ihr bleiben müsste. Dazu benutzt er eine fadenscheinige Ausrede, die Daphne nicht recht glauben möchte, denn angeblich würde er die Sonne überhaupt nicht vertragen und müsste solange bei ihr bleiben. Der Fremde stellt sich ihr als Reagan vor und auf sehr merkwürdige Weise sind beide voneinander fasziniert, jeder auf seine eigene Art. Als der Abend hereinbricht, verwindet Reagan so spurlos, wie er gekommen war und lässt Daphne irritiert zurück. Doch kaum ist Reagan fort, taucht unerwartet ein weiterer Mann bei Daphne in der Wohnung auf und stellt sich ihr als Dwight vor. Er erzählt ihr, er sie auf der Suche nach Reagan und dabei kommt es zu einer zufälligen Berührung zwischen den beiden. Unerwartet erhält Daphne Einblick in Dwights Geist, wobei sie seinen unbeschreiblichen Hass fühlen kann. Fast schon panisch verschwindet Dwight, obwohl er am liebsten Daphne getötet hätte. Denn keiner darf jemals mehr von ihm erfahren, was er nicht zu lässt. Dabei werden sich beide unabhängig voneinander bewusst, dass sie dieselbe Fähigkeit besitzen … sie sind Empathen.
Zur gleichen Zeit fährt Reagan nach Hause, wo er schon von seinen Vampirbrüdern erwartet wird. Denn Reagan ist ein Vampirkrieger und Dwight, Damir und Cayden kämpfen mit ihm zusammen um den Erhalt ihrer Rasse.
Eine alte Organisation, die Genus Solem, hat es sich nämlich zur Aufgabe gemacht die angeblich so bösartigen Vampire bis auf den letzten auszurotten. Doch die Vampire sind alles andere als bösartig und wollen einfach nur für sich leben, aber die Genus Solem macht ihnen das Leben zur Hölle. Aus diesem Grund gibt es auf jedem Kontinent die so genannten Krieger, die gegen die Genus Solem kämpfen und ihrerseits versuchen die Organisation zu zerschlagen, damit keine Vampire mehr getötet werden.
Allerdings kommt es zu ungewöhnlichen Entführungsfällen von Vampiren und Reagan und seine Krieger versuchen eine heiße Spur zu verfolgen.
Doch wie der Zufall es will, treffen sich Reagan und Daphne kurze Zeit später wieder und der Vampirkrieger entdeckt etwas an ihr, dass plötzlich das Schicksal beider verändern wird, denn Daphne ist eine Lyanerin. Lyaner sind das Bindeglied zwischen Vampir und Mensch und sie besitzen in unterschiedlichen Formen mentale Fähigkeiten. Genau das lässt Reagan aufhorchen, aber nicht nur das zieht ihn in Daphnes ganz eigenen Bann.


Struktur und Sprache
Insgesamt zieht sich ein roter Faden durch die gesamte Geschichte. Die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil, der sich mit gutem Satzbau ergänzt.


Zusammenfassend
Insgesamt ist das Buch gut, doch mir sind ein paar Dinge aufgefallen, die ich an dieser Stelle erwähnen möchte. Das ist jedoch keine Kritik in dem Sinne, nur beim nächsten Mal wäre es schön, diese Dinge vielleicht nicht mehr zu finden, denn spannend ist es allemal.
Das Buch spielt in Los Angeles, sprich Amerika, und die Amerikaner haben gegenüber Europa (sprich Deutschland) doch ein paar andere Essensgewohnten. Ich kann mir vorstellen, wenn ein Amerikaner ein Sandwich isst, aber ich kann mir leider nicht wirklich vorstellen, wenn er sich eine Scheibe Brot macht und dazu aufgeschnittene Gurken und Tomaten reicht. Vielleicht empfinde ich es auch nur so, dass es in diesem Zusammenhang einfach nicht gepasst hat.
Dann ist mir aufgefallen, dass Daphne das Fenster kippt. Irgendwie hat mich das beim Lesen ins Stocken gebracht. Denn wenn ich mir die Fenster in Amerika so betrachte, dann kann man sie nach oben schieben, aber nicht kippen. An dieser Stelle hätte ich z.B. nur geschrieben, sie öffnete das Fenster.
Das sind jetzt nur zwei harmlose Dinge gewesen, über die man hinwegsehen kann, obwohl sie mir persönlich im Gedächtnis geblieben sind. Aber mir sind auch Dinge aufgefallen, mit denen ich mich manchmal etwas schwer beim Lesen getan habe.
Ein bisschen amerikanisches Flair hat einfach gefehlt.
Mir hat eindeutig eine genauere Beschreibung der Vampire am Anfang gefehlt. Nicht die Personenbeschreibung, sondern was macht genau diese Vampire aus, was unterscheidet sie von den Vampiren, die wir alle durch Film und Fernsehen und altbekannten Vampire kennen. Denn zuerst hieß es, sie können nicht in die Sonne und trinken Blut, aber plötzlich haben sie wie normale Menschen gegessen. Das hat mich stutzen lassen. Eine Erklärung folgte dann erst weiter hinten, doch ich habe sie am Anfang einfach vermisst. Die Vampire ziehen aus dem Blut der Menschen Lebensenergie, damit stärken sie sich.
Vielleicht wäre es ebenso sinnvoll gewesen, wenn man in diesem Zusammenhang erwähnt hätte, dass diese Vampire auch sterblich sind. Sie besitzen eine sehr lange Lebensspanne und altern extrem langsam, aber das wurde auch erst gegen Ende erklärt, wo ich mir bereits ein Bild gemacht hatte, was anschließend ein wenig Chaos beim Lesen verursachte.
Als letztes hätte ich mir manchmal mehr Tiefe der Charaktere gewünscht. An einigen Textstellen wurden die Emotionen wunderbar beschrieben, ich habe mit gelitten, aber dann wiederum haben die Gefühle schlichtweg gefehlt. Es war zwar in wunderschönen Sätzen beschrieben, aber ein grammatikalisch richtiger Satzbau alleine transportiert nicht immer das, was die Figuren auch wirklich fühlen. Vor allem bei der Figur Dwight hätten ein paar kleine Erinnerungsfetzen gereicht, um ihm den Leser näher zu bringen. So weiß ich nur, dass er voller Hass auf die Menschen ist und er immer wieder aufbegehrt. Ebenso bei Reagan hätte ich einfach in ein paar wenigen Sätzen gerne mehr erfahren. Wieso er so ist, wie er ist.
Ganz zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass vielleicht ein kurzer Glossar zu den Vampiren und ihren Gegner eine gute Ergänzung gewesen wäre.

Ich hoffe, ich war jetzt nicht zu kritisch, aber das ist nun einmal meine ganz persönliche Meinung. Ich möchte auch gerne wissen wie es weitergeht, denn die Geschichte ist interessant. Das Buch kann ich trotzdem weiterempfehlen.
Leider hat es nicht ganz für 4 Sterne gereicht, obwohl ich sehr ungern nur halbe Sterne vergebe.

Das Buch bekommt von mir 3 1/2 Sterne


Vielen Dank an den ACABUS Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars

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